Feministische Kritik der Psychoanalyse

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Datum/Zeit
Date(s) - 20/05/2017
10:00 - 20:00

Veranstaltungsort
Falkenraum im Gunz

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Emanzipatorische Gesellschaftskritik nutzt an vielen Stellen die psychoanalytische Theorie, denn sie scheint die Möglichkeit zu einer Analyse des Verhältnisses von Individuum und Gesellschaft zu bieten. Sie kann offenbar Zurichtungs- und Vermittlungsprozesse innerhalb des Subjektes aufzeigen und somit erklären, wie sich Gesellschaft im Individuum einschreibt und widerspiegelt. Wie in der Wissenschaft üblich, entstand jedoch auch die Psychoanalyse als Wissenschaft des Unbewussten von einem männlichen Standpunkt aus. Das Männliche ist die Norm, während das Weibliche nur als Abweichung, als ‚das Andere‘, nicht männliche gedacht wird. Dass vor allem aus feministischer Perspektive häufig Kritik an der Psychoanalyse formuliert und die Möglichkeit ihrer Verwendung in Frage gestellt wird, ist also notwendig. Mit einer feministischen Kritik an der Psychoanalyse, die gleichzeitig aus ihrer Perspektive argumentiert und ihr Potenzial, eine umfassendere Gesellschaftskritik zu ermöglichen, anerkennt, wollen wir uns in diesem Workshop beschäftigen.

In der ersten Hälfte des Workshops wollen wir uns einen Einblick in die Entstehung von Männlichkeit und Weiblichkeit in Freuds Konzept der infantilen Sexualität verschaffen.

Darauf aufbauend wollen wir uns in der zweiten Hälfte mit feministischer Kritik an diesem Konzept beschäftigen. Dazu betrachten wir unter anderem einen Text von Christa-Rohde-Dachser, welcher sich mit patriarchalen Paradigmen in der Psychoanalyse und der Frage, was zu ihrer Aufrechterhaltung beiträgt, beschäftigt.

Da wir vor allem in der ersten Hälfte unseres Workshops viel Zeit mit dem gemeinsamen Verständnis von psychoanalytischen Begriffen (wie etwa ‚Ödipuskomplex’, ‚Trieb’, Unbewusstes’,…) und ihren Zusammenhängen verbringen möchten, sind für die Teilnahme an unserem Workshop keine Grundkenntnisse erforderlich.

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